Lektion 2 Stunde 15, Übung 2
Тест
Luis und Elias, beide 20, suchen ihr Glück als Straßenmusiker. Es ist ihr zweiter Sommer auf der Straße. Elias, der kleine Blonde, hat schon immer Musik gemacht. Die Zusammenarbeit mit Luis begann vor fünf Jahren in Neubrandenburg. Damals haben die Jungs ihre erste CD aufgenommen. Vor zwei Jahren, am Tag von Luis’ 18. Geburtstag, haben sie Neubrandenburg verlassen und sind Richtung Süden getrampt. Seitdem gab es WG-Zimmer, Aushilfsjobs und nächtliche Sprayaktionen. Aber immer nur einen Masterplan: die Musik. «Guaia Guaia» heißt ihre Band. Es ist eine Art Elektro-Pop-Reggae mit leichten deutschen Texten.
Die ersten Töne erklingen. Zwei Pärchen bleiben stehen, dann ein paar Mütter mit Kindern. Nach zehn Minuten ist die erste CD verkauft. Es lief schon besser. Ihr Rekord liegt bei 25 CDs in einer Stunde, das war letzten Sommer in Berlin. Bei einem Preis von zehn Euro pro Stück waren das bombastische Einnahmen. Insgesamt sind sie in der letzten Saison 700 CDs losgeworden, ungefähr 500 verkauft und 200 verschenkt. Denn CDs sind ihre Währung für alles, für Mitfahrgelegenheiten, Essenseinladungen, Übernachtungsangebote. In diesem Sommer wollen die Jungs mindestens 1000 Stück unter die Leute bringen.
Die jungen Musiker fühlen sich glücklich. «Wir treffen oft Leute, die uns sagen, dass sie uns beneiden.» Auf den ersten Blick ist das ein seltsamer Neid. Elias und Luis haben keine Wohnung, keine Wertsachen, kein Geld, keinen Führerschein und kein Auto. Was sie haben, sind ein paar Instrumente, ein Rucksack mit Kleidung und zwei alte Schlafsäcke. Und eine große Zufriedenheit, die ihnen ununterbrochen aus den Augen blitzt.
Nach: http://www.spiegel.de/schulspiegel (verarbeitet)
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