Feste und Bräuche Österreichs
In ganz Österreich sind die kirchlichen Feste und Bräuche sehr beliebt. Einige davon sind international und werden auch in anderen Ländern gefeiert. Die anderen sind aber mit der Geschichte und alten Traditionen Österreichs verbunden.
Das beliebteste Fest für alle Österreicherinnen und Österreicher ist Weihnachten. Für weihnachtliche Stimmung sorgen im ganzen Land wunderschöne Weihnachtsmärkte, romantische Schlittenfahrten und zahlreiche kunstvolle Krippenausstellungen. Vor Weihnachten muss man unbedingt für Geschenke sorgen. Die Weihnachtsmärkte mit leckerem Gebäck, heißem Glühwein und Weihnachtsmusik erfreuen jedem das Herz. Besonders wunderschöne Märkte finden in Wien, Graz, Linz und Salzburg statt. In Salzburg kann man auch das Museum des Weihnachtsliedes «Stille Nacht, Heilige Nacht» besuchen. Es befindet sich im Haus seines Verfassers Franz Xaver Gruber und macht Besucherinnen und Besucher mit der Geschichte dieses weltberühmten Weihnachtsliedes bekannt.
Im Winter finden in vielen Regionen Österreichs zahlreiche Karnevals statt. Sehr originell ist der Ebenseer Fetzenzug, der jährlich am Fasnachtsmontag in dieser Region stattfindet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kleiden sich in alte Frauengewänder, an die Lumpen genäht sind. Sie tragen auch einen Fetzenhut und eine Holzmaske. 2011 hat man den Ebenseer Fetzenzug in die Liste des UNESCO-Kulturerbes in Österreich aufgenommen. Es gibt Rituale, wenn etwas vom Gelingen einer Sache abhängt. So zum Beispiel am Vorarlberger «Funkensonntag». An diesem Tag nimmt man Abschied vom Winter. Am Karnevalstag baut man einen großen Holzturm und befestigt an seiner Spitze die Figur einer Hexe, die mit Schießpulver gefüllt ist. Mit dem Dunkelwerden zündet man das Feuer an und bald explodiert die Hexe. Um den Frühling zu erwecken, soll die Explosion stark sein.
Ein weiteres wichtiges Fest ist Ostern. Es beginnt mit dem Palmsonntag. An diesem Tag erscheinen die Kinder in der Kirche mit Palmzweigen, die sie mit allerlei Süßigkeiten schmücken. Die Zweige werden in der Kirche geweiht. Und nach dem Gottesdienst versuchen die Kinder, einander die Süßigkeiten zu klauen. Vom Karfreitag bis zum Ostersonntag ist in Österreich kein Glockenspiel zu hören. Der Volksmund sagt, dass die Glocken für diese Zeit nach Rom fliegen. Am Ostersonntag hört man wieder das fröhliche Glockenspiel und am Abend entflammen die Osterfeuer, die weit in das Land die frohe Botschaft verkünden.